Mit
dem Elbaman wollte ich meine Saison abschliessen.
Das Ziel war ein solides Rennen und das Geniessen des Ironman. Ich war zuversichtlich
da ich mich gut vom Ironman Germany erholt hatte
und seit Uster ein paar gute Resultate
hatte.
Ein Woche vor dem Elbaman fuhren wir nach
Elba. In Cavoli hatten wir für zwei Wochen eine Ferienwohnung gemietet. Cavoli
ist eine der schönsten Buchten der Insel und ich war dort schon mehrmals als
Kind in den Ferien. Zudem war es nur 10 Autominuten vom Start entfernt und die
Radstrecke führte am Ort vorbei. Am Tag nach der Ankunft, d.h. eine Woche vor
dem Elbaman fuhr ich ein Runde auf der Radstrecke. Die Strecke ist wunderschön
und verläuft meist mit Ausblick aufs Meer. Im Süden fährt man oft an felsigen
Hängen mit nur etwas Maggia und Kakteen. Im Norden ist es grüner und es hat
Wälder u.a. mit Kastanienbäumen. Doch es geht immer bergauf- oder ab. Zudem
sind es oft enge kurvige Strassen mit schlechten Belag, was man vor allem bei
Abfahrten spührt (und diese verlangsamt). Obwohl ich den Anstieg nach San Piero
und San Illario ausliess und nahe am Wettkampfpuls fuhr brauchte ich 1:36. Da
wusste ich dass dies mein härtester Ironman würde.
Am Freitag Nachmittag holte ich die Startunterlagen in Marino di Campo und ging
nacher an die Wettkampfbesprechung. Zur Pasta Party ging ich dann mit der ganzen
Familie. Das ganze ist sehr familiär und wird alles von sehr wenigen Leuten
organisiert. Der Veranstalter Mario Scotti war überall: bei der Registrierung,
leitet die Wettkampfbesprechung, schaute bei der Pasta Party und war auch am
Wettkampftag überall zu sehen (verteilte auf dem Lauf sogar Gels).
Nachdem ich beim Ironman Germany überhaupt nicht
nervös gewesen war konnte ich am Samstag zwar gut einschlafen. Doch in der Nacht
erwachte ich immer wieder und schlief schlecht. Am Sonntag stand ich um 5:15
auf, ass etwas Zmorgä und fuhr dann nach Marino die Campo. Dort hängte ich die
Wechselbeutel auf, liess mich beschriften und bereitet auch das Rad vor.
Um 6:40 wurden wir dann aufgefordert ans Meer zu gehen. Ich schwamm ein wenig
ein und ging dann ans Land zurück. Wegen der Dunkelheit sah man die Bojen noch
nicht. Un 6:55 mussten wir dann alle vom Strand zurück an die Strasse. Von da
wurden wir dann einzeln nach vorne gelassen umd registriert zu werden. Natürlich
waren so um 7 Uhr nicht alle bereit. Als um 7:03 alle am Strand waren gab es
scheinbar noch ¨weitere 'Probleme'. Die Veranstalter und Schiesdrichter diskutierten
und schauten sich um.
Um
7:08 wurde dann der Elbaman endlich gestartet. Da es nur gut 124 Einzelstarter
und 9 Teams waren hatten wir viel Platz im Wasser und es gab keine Schlägereien.
Ich staunte wie klar das Wasser war. Das hatte ich erst einmal in Hawaii
erlebt. Ich hoffte aber besser Erfahrungen mit dem Meerschwimmen als in Hawaii
zu machen. Ich fand auch bald gute 'Füsse' zum Nachschwimmen. Leider störten
die Wellen etwas die von rechts vorne (vom Meer her) kamen. Und wegen dem langen
Warten am Start sass die Brille nicht optimal und es kam Wassr hinein. Als wir
ziemlich schnell zur ersten 'Wendeboje' kamen war ich etwas erstaunt. Auch zurück
ging es schnell. Am Ufer mussten wir um eine Boje herum laufen die im Knöcheltiefen
Wasser stand. Die Uhr zeigte nach einer Runde 19:47 an. Ich dachte ich hätte
bei der Wettkampfbesprechung etwas überhört und es seinen nun drei Schwimmrunden.
So war ich nun gut im Plan für eine 60er Zeit.
Auch auf der zweiten Runde fand ich bald wieder gute Füsse und ich fühlte micht
gut. Zudem war nun die Brille nach dem Landgang dicht. Als wir nach dem Ende
der zweiten Schwimmrunde an Land kamen sah ich dass wir nur 2 Runden schwimmen
musste. Sie hatten hier scheinbar ein groben Fehler bei der Vermessung/Kennzeichnung
der Strecke gemacht. So war ich nur 40:17 geschwommen. Das war etwas schade
dass es nicht die richtige Distanz war. Zudem wäre dies ev meine erste Schwimmzeit
unter einer Stunde geworden.
Zu
Hause habe ich dann gesehen dass sie am Samstag abend vor dem Eindunkeln ihre
kleinen GPS-Bojen nicht mehr fanden und dann die grossen Bojen nach Gefühl
setzten. Hier die offzielle 'Swim Note'.
Nach
dem kurzen Lauf in die Wechselzone nahm ich meinen Rad-Wechselbeutel und ging
ins Zelt die Radschuhe und Helm anziehen. Dann ging es auf die Radstrecke.
Da man nach ca 3km nach San Illario hinauf und wieder herunter fuhr konnte man
hier die anderen Athleten sehen. Ich war erstaunt, dass der Leader mir erst
so spät entgegenkam. Ich merkte mir die Stelle und sah dann auf dem Rückweg,
dass ich weniger 5 Minuten Rückstand hatte. Durch die kurze Schwimmstrecke war
ich etwas früher unterwegs und so war Corinne und die Buben noch nicht an der
Strasse in Cavoli. Die erste Radrunde ging gut. Zuerst war ich noch an einem
Franzosen dran (Bruno Bertocchi #21). Doch der war an den Anstiegen stärker
und im langen Anstieg nach Marciane (375müM) verlor ich ihn aus den Augen. So
fuhr ich lange ohne einen anderen Teilnehmer zu sehen. Dafür hatte ich immer
eim Roller hinter mir der vor Streckenposten hupte damit diese wussten, dass
wieder ein Athlet kam und die Strasse/Kreuzung ganz sperren konnten. Nach 1:51:30
(Puls 151) kam ich wieder nach Marrina die Campo. Hier hatte es einige Zuschauer.
Zu
Beginn der zweiten Runde sah ich dann beim Aufsteig nach San Illario wieder
meine Konkurennten. Ich hatte nun ca 7 Minuten Rückstand auf einen neuen Leader
(Josef Major, 4. des IM France 06). Nach abzählen der mir entgegenkommenden
Radfahrer nahm ich an auf Rang 10-12 zu sein (am Schluss, d.h. bei der Wende
gab es ein kleine Runde wo man die anderen nicht sah). In Cavoli war dann Corinne
mit den Buben an der Strasse. Sie rief mir zu ich sei 9. Das war irgend wie
speziell bei einem Iornman an 9. Stelle zu fahren. Der Rest der Runde verlief
ohne spezielle Ereignisse und ich sah nun auch keine anderen Teinehmer mehr.
Corinne und die Buben waren nun in Marina di Campo. Diese zweite Runde war schon
langsamer (1:56 bei 150 Puls). Doch ich fühlte mich Ende Runde gut.
Doch kaum begann zu Beginn der dritten Runde der Anstieg nach San Illario ging
es mir schlecht. Ich hatte Mühe und wurde im Anstieg von einem Deutschen (Martin
Wintersteiner #111) überholt. Ich befürchtete nun, dass ich mich auf den ersten
Runden zu sehr verausgabt hatte und einbrechen würde. Doch bei/nach der Abfahrt
ging es wieder besser. Und bei der zweiten Verpflegung in Procchio sah ich plötzlich
einen Radfahrer vor mir. Ich sah dann, dass es der Führende nach dem Schwimmen
war, der Niederländer Paul Zirkezee. Als ich ihn im langen Aufstieg nach
Procchio fast aufgeholt hatte stand ein weiterer Athlet am Strassenrand und
schien die Aussicht zu geniessen. Ich wusste nicht ob er sich einfach erholte
oder aufgegeben hatte. Kurz vor dem höchsten Punkt im Marciana fuhr ich auch
wieder zum Franzosen Bruno Bertocchi (#21) auf hinter den ich am Anfang etwas
gefahren war. In der Abfahrt nach Maricana Marina überholte ich ihn dann. So
gewann ich in der letzten Runde noch zwei Plätze anstatt zurückzufallen wie
ich Anfangs Runde befürchtet hatte. Für die dritte Runde brauchte ich aber 2:05
(Puls 137). Wie man auch am Puls sieht hatte ich mich aber etwas zurückgehalten
nachdem es anfangs so schlecht gegangen war..
Es
war dann toll in Marina di Campo in die fast leere Wechselzone zu fahren, die
Familie zu sehen und viel Applaus zu bekommen. Nach einem schnellen Wechsel
im Zelt ging es auf den Marathon der aus fünf ~8.5km Runden bestand.Gerade als
ich die Wechselzone verliess wurde der nächste Athelt angekündigt.
Beim Laufen merkte ich bald, dass es nicht so gut ging. Wahrscheinlich wegen
der harten Radstrecke und dem (fast zu) hohen Tempo waren die Beine schwer.
Da es keine Kilometermarkierungen hatte wusste ich nicht wie schnell ich wirklich
lief. Die Strecke ging zuerst gegen Südosten an den Ortsrand. Bei einem Verpflegungsposten
kehrten wir um und liefen dann zuerst durch das 'alte' Marino di Campo zum Hafen
und nacher der Uferpromenade entlang. Schon bald überholte mich der Franzose
Bruno Bertocchi (#21) wieder. Nach gut 4km kamen wir beim Ziel vorbei wo es
auch wieder einen Verpflegungsposten hatte. Nach weiteren 500m dem Strand entlang
ging es dann in den Ostteil von Marino die Campo und nacher nach Norden nach
Pila. Dort war bei einem weiteren Verpflegungposten wieder ein Wendepunkt. Wie
schon beim ersten Wendepunkt war es hier ziemlich 'einsam', d.h. es hatte fast
keine Leute. Mir lief es nie so gut wie am Anfang in Frankurt. Zudem bekam ich
nach dem zweiten Verpflegungsposten Magenprobleme.
Auf
dem Rückweg gab es dann beim Ziel ein Bändeli. Nun war auch Corinne und die
Buben beim Strand und feurten mich an. Die nächste Runde ging auch nicht besser
und ich wurde nochmals von einem franzosen überholt (Sebastien Dussatre #22).
Wiederum bekam ich nach dem Kyboom Gel bei der zweiten Verpflegung Magenprobleme.
Von da an nahm ich nur noch Iso, Cola und den Powerbargel den ich dabei hatte.
Jetzt hatte es auch mehr Läufer auf der Strecke. Und es hatte einige Zuschauer
an der Uferpromenda. Da es viele Schweizer Urlauber auf Elba hat und SUI auf
meiner Startnummer stand wurden ich von vielen speziell angefeuert. Es ging
mir aber nicht so gut und ich hatte selbst bei der Familie Mühe neben dem Laufen
noch gross zu reden. Meist blieb nur ein Lächeln überig.
Beim
zweiten Wendepunkt auf der vierten Runde wurde ich nochmals von zwei Triathleten
(Schwimm leade Paul Zirkzee, Ron Johson UK, #8) überholt so dass ich nun Zwölfter
war. Doch der Holänder Paul Zirkzee lief nicht viel schneller. Und beim ersten
Wendepunkt auf der letzten Runde war er plötzlich wieder hinter mir und ich
wieder 11. Dafür merkte ich, dass ein andere Athlet hinter mir viel schneller
lief. Ich hatte da noch 4 Minuten Vorsprung. Zum Glück ging es mir nun wieder
etwas besser und ich konnte etwas schneller laufen. Ein letztes Mal ging es
am Ziel vorbei nach Pila raus. Beim zweiten Wendepunkt sah ich dann, dass der
Holländer immer noch etwa gleich weit zurück lag. Doch der andere Athlet war
nur noch 1:20 hinten. Nun wusste ich, dass es sehr knapp werden würde. Und wirklich
war er auf den letzten 500m am Strand entlang nur noch knapp hinter mir und
schloss gut 50m vor dem Ziel zu mir auf. Ich konnte nicht reagieren und nahm
mir Zeit mit den Buben einzulaufen. So war ich dann ganz knapp auf dem 12. Rang.
Es war auch noch schade, dass der Tscheche Jiri Danek mir auch noch den 3. Platz
der S3 wegschnappte.
Nachdem ich mich erholt hatte gingen wir nach Hause. Dort konnte ich wie üblich
in den Stunden nach dem Zieleinlauf nicht essen.
Am
nächsten morgen gingen wir nach Marina di Campo zur Rangverkündigung.
Die begann typisch italienisch 15Minuten zu späte. Zuerst wurden die Alterklassen
der Männer geehrt. Ich war sehr überascht bei der S3 auf die Bühne
gerufen zu werden. Scheinbar hatten sie die ersten 5 der Gesamtwertung (die
am Schluss geehrhrt wurden) aus dieser Wertung genommen (zumindest für
die Preise). Ich bekam etwas Radmaterial, Pasta und ein Kyboom Gel (denn ich
nach den Erfahrungen vom Sonntag dem Abfall 'übergab').
Mit diesem Resultat bin ich sehr zufrieden. Es war die erhoffte 'solide' Leistung zum Saisonabschluss. Zudem war ich wieder einmal bei einem Ironman gut geschwommen und hatte auch den Respekt vor dem Salzwasser (wegen Hawaii) verloren. Zudem war ich auf einer sehr harten Radstrecke gut gefahren. Dies sind alles gute Voraussetzungen für den nächsten Ironman in Lanzarote. Ich werde nämlich so wie ich die Siason mit einem Ironman abschloss die Saison 07 wieder mit einem Ironman auf einer Insel beginnen.
Zum Elbaman: Der Elbaman ist eine toller Wettkampf. Wenn man einen perfekt
organisierten Ironman sucht gibt es besser Möglichkeiten. Doch wenn einem
ein kleiner familiärer Ironman mit einer harten Radstrecke liegt ist er
sicher sehr zu empfehlen. Er hat zwar die härteste Radstrecke die ich kenne
aber auch die schönste: man sieht mindestens auf 3/4 der Strecke aufs Meer
hinaus. Manchmal fährt man an (Fesl-)Hängen mit Kateen, Schirmpinien
oder Maccia entlang und sieht man weit unten türkis fabene Buchten oder
Sandstrände . Dann geht es wieder durch Kastanienwälder und plötzlich
taucht ein Bergdorf auf das an einem Hang 'klebt'. Wie hart das Rennen ist zeigt
auch dass von 124 gemeldeten nur 92 ins Ziel kamen.
Sonst ist der Elbaman aber gut organisiert. An jeder Kreuzung stehen Helfer
und Polizisten die die Strassen gut sperren. Und es hat auch viel Roller die
bei der Streckensicherung helfen und Autos 'von der Strecken hupen'.
Der Organiator Marco Scotti kennt einen mit Name und ist überall zu sehen
(von Email vor dem Rennen über Registration, Streckenmarkierung, Wettkampfbesprechung,
Pasta Party bis zum Wettkampf wo er am Start, in der Wechselzone, später
bei Verpflegungsstationen und dann im Ziel und natürlich bei der Rangverkündigung).
Fotos hat es hier http://www.family-weilenmann.net/Fotos/2006/Elba und hier http://www.fotoeventi.com/v4/home.php?name=Gara&idSezione=59
Cl.
Atleta Punti Pett Societa' Totale
Cl. Nuoto
T1 Cl.Ciclismo Km/h. T2
Cl. Corsa
Cl. Ct
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12 WEILENMANN FELIX 20 SUI 10.18.41
10. 0.41.12 01.54 7.
5.51.55 30,68 02.02
25. 3.41.38 4. S3
Vollständige Ranglisten unter : http://www.fitri.it/data/2006/20061002_083210_1.pdf
Overall: 12. von 92
S3 (30-34): 4. von 16:
fw, 18. Otober 2006